Was Weihnachten angeht, bin ich geteilter Meinung. In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Ich kann mich nur schwer entscheiden zwischen Weihnachtsromantik und dem Versuch alles was mit Weihnachten zu tun hat, zu meiden – heute so, morgen so.

Ein Teil in mir, wahrscheinlich durch den maßlosen Konsum amerikanischer Weihnachtsfilme, sehnt sich nach romantischen Stunden unterm Weihnachtsbaum.
Das volle bunte, glitzernde Weihnachtsprogramm: Ein Leben im Weihnachtspullover – im Partnerlook versteht sich, den Duft frischer Kekse in der Nase und in der Hand dampfender Punsch. Im Hintergrund läuft kitschige Musik und die Welt erstrahlt im Lichterglanz. Zum krönenden Abschluss versammeln sich alle harmonisch um eine reichlich gedeckte, bis zum Serviettenring durchgestylte Tafel. Eine Weihnachtsparty, die niemals jemand vergessen würde.

Der andere Teil in mir sehnt sich nach Ferne, nach einem Reißaus vom Weihnachtswahnsinn. Eine Flucht, weil es unterm heimischen Weihnachtsbaum doch nie so eine filmreife Vorstellung gibt, wie in meiner Phantasie oder im Hollywoodstreifen. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass man auch an jedem anderen Tag im Jahr Liebe und Freundschaft zelebrieren kann.
Eine Flucht in andere Kulturen, um diese Jahreszeit, birgt zudem auch immer ganz besondere, unerwartete Weihnachtswunder und so erlebten wir im letzten Jahr auf Kuba eine ganze außergewöhnliche Weihnachtsfeier, die ich mit Sicherheit nicht vergessen werde.

Und so außergewöhnlich wie das letzte Jahr endete, begann dieses – doch weniger im positiven Sinne. Die letzten Wochen und Monate waren für alle von uns geprägt von Verzicht – vor allem was zwischenmenschliche Kontakte, Treffen mit Familie und Freunden angeht. Wir haben alle schmerzlich gelernt, was es heißt auf Umarmungen oder Nähe zu verzichten. Für einige von uns war es darüberhinaus eine besonders schwere Zeit, was die finanzielle, berufliche und/oder private Lage oder auch physische und psychische Befindlichkeiten angeht.

Und während wir alle auf Besserung gehofft hatten, auf Entspannung der Lage, müssen wir uns nun wieder geschlagen geben – gegenüber einer unsichtbaren Gefahr. Und das bedeutet, dass wir auch in diesem Jahr ein außergewöhnliches Weihnachten feiern werden, im kleinsten Kreis, immer auf Abstand und zum Teil auch in Angst.

Wir denken an euch.

Und gerade in schweren Zeiten ist es besonders wichtig, seinen Lieben zu zeigen, dass man füreinander da ist und dass Abstand nur eine Trennung auf Zeit bedeutet.

Als kleiner Trost für ausgefallene Feste und Weihnachtsparties, haben wir uns für unsere Freunde und Familien die Zeit genommen, einen ganz persönlichen Gruß zu gestalten.

Vor knapp zwei Jahren haben wir unseren großen Esstisch in ein Winterwonderland aus Mehl verwandelt und eines der vielen Porsche-Modellautos aus der Verpackung geholt, um einen Miniaturtannenbaum auf dem Autodach festzubinden.
Den kleinen Sportwagen samt Weihnachtsbaum haben wir in der Schneelandschaft in ein täuschend echt aussehendes Motiv, nach berühmten Vorbild, verwandelt.

In diesem Jahr haben wir diese Bilder recycelt, um unseren winterlichen Weihnachtsgruß gestalten zu können.

In vielen Stunden, haben wir aus dem Bild eine selbstgestaltete Karte designed und diese in einer Druckerei in Leipzig auf eigens ausgewähltem Papier drucken lassen.
Gepaart mit einem transparenten Bogen mit persönlicher Grußbotschaft haben wir unser kleines Wintermärchen zu Papier gebracht.

Für das gewisse Etwas sorgen die Details. Im Shoppingrausch habe ich alles besorgt, was das Bastlerherz höher schlagen lässt.

Um der Karte das besondere Etwas zu verleihen, haben wir ein Making-Of unseres Fotoshootings in Form eines Bildstreifens beigelegt. Karte, Grußbotschaft und die Bilder ergeben ein schönes Arrangement, welches wir mit selbstgestalteten Anhängern versehen haben. Eine Kordel und ein farblich passender Umschlag runden unsere Weihnachtspost ab.


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