Meinen wir die Frage wirklich ernst? Oder ist es nur Höflichkeit, anerzogen, wie Bitte und Danke. Eine Frage, weil es sich eben so gehört.
Oft ist es eine Floskel, nicht wahr?! Wollen wir bei den meisten Menschen doch eigentlich gar nicht wirklich wissen, wie es um sie wirklich bestellt ist.

Wir erwarten Sie, die einfache Antwort: Danke, gut und selbst? Auch! Schön.
Und so höflich die Frage, so höflich und unkompliziert die Antwort. Es ist einfach, und auch höflich, den anderen nicht mit seinen Gedanken, Problemen oder seinen Gefühlen zu belasten.
Dabei sollten wir einfach öfter ehrlich sein. Oder natürlich auch einfach zuhören. Gerade wenn es Menschen betrifft, die einem nahe stehen. Denn Ehrlichkeit ist ein Zeichen von Vertrauen.
Und schon oft hilft es, nur das auszusprechen, was einen bedrückt. Und wir sollten denen, die sich wirklich sorgen und die Frage nach dem Wohlbefinden ernst meinen, eine ehrliche Antwort geben.
Oft ist es eine Floskel, nicht wahr?! Wollen wir bei den meisten Menschen doch eigentlich gar nicht wirklich wissen, wie es um sie wirklich bestellt ist.
Wie geht es dir?
Es geht oft gar nicht um das sofortige Lösen von Problemen. Und wer kennt es nicht: Je mehr man zu sagen hat, desto schwerer fällt es zu sprechen. Wo fängt man an. Reduziert man das was man fühlt oder denkt auf das Wesentliche? Und wenn ja, geht das überhaupt.
Geben & Nehmen
Ich kenne das beklemmende Gefühl, wenn jemand die Frage nach dem Wohlbefinden ehrlich beantwortet. Die Hoffnung, dass die Antwort jetzt ein knappes “Gut, danke.” ist. Weil man Angst hat, nicht helfen zu können. Oder, dass die ehrliche Antwort dich in ein dunkles Loch zieht. Dass die Antwort dazu führt, dass das eigene Leben ein stückweit schwerer wird.

Ich weiß, dass wirklich schwerwiegende Probleme nicht ohne professionelle Hilfe zu bewältigen sind. Und wahrscheinlich ist es genau das, was mir manches Mal Angst einjagt, wenn sich jemand mir gegenüber öffnet.
Früher habe ich immer vor allem zugehört – mich darum gekümmert, was andere bedrückt. Mich selbst öffnen? Auf keinen Fall. Aus Angst. Ich habe gelächelt und allen versichert, dass es mir gut geht. Mir selbst ging es gut. Wirklich eigene Sorgen hatte ich nicht – aber die Sorgen anderer haben mich belastet. Und ich weiß, dass die Offenheit vertrauten Menschen gegenüber, zu einer Lösung geführt hätte.
Ich habe gelernt, dass die vertrauten Personen in deinem Leben auch dafür da sind, Ängste und Sorgen mit ihnen zu teilen – ohne die Last auf deren Schulter abzuladen. Ganz gleich, ob es Freunde sind oder die Familie ist. Es ist ein Geben und Nehmen – niemand muss alleine sein oder alleine mit allem fertig werden. Nicht umsonst heißt es: geteiltes Leid, ist halbes Leid.
Und wir alle wissen, manchmal reicht einfach ein anderer Blickwinkel, der das schier unlösbare Problem in ein anderes Licht rückt und somit dem Schrecken seinen Grusel nimmt.
