Die Sammlung wächst – und ich spreche hier nicht nur von den Ordnern auf meiner Festplatte mit den Fotos oder den digitalisierten Negativen. Sondern auch die, der analogen Kameras im Schrank.
Das letzte Schmuckstück, dass bei mir einziehen durfte, ist eine weitere analoge 35-mm-Filmkamera. Okay, aber hat sie davon nicht schon genug? Ich sage, es gibt nie genug Kameras.
Denn jetzt kommt das Aber: Im Gegensatz zu meinen bisherigen Kameras, erlaubt mir die Neue in der Sammlung, mich in Sachen experimenteller Fotografie zu üben.
Das Schöne am Fotografieren, gerade im Bereich analoger Fotografie, ist doch, dass es keine Grenzen gibt. Man lernt nie aus, es wird nicht langweilig. Es gibt immer Neues zu entdecken: Techniken, Formate, Kameras, Bearbeitung und Motive, um nur ein paar Dinge zu nennen.
Nun aber zu meiner neuesten Errungenschaft:
Die Sprocket Rocket, eine voll manuelle Kamera aus dem Sortiment von Lomography, ist der Inbegriff der unkonventionellen Fotografie. Sie kommt mit super wenigen Features aus, aber leistet eindrucksvolle Ergebnisse.

Lomography beschreibt eine Community aus Fans der analogen Fotografie, mit dem gewissen Etwas. Ziel ist es nicht, das perfekte Bild zu schießen. Es geht vielmehr darum mit verschiedenstem Equipment, Filmen und Licht zu spielen und das Besondere in einem nicht perfekten Bild zu sehen.
Experimentelle Fotografie
Die Sprocket Rocket besticht aber nicht allein durch ihr Format. Auf das Panoramaformat bin ich neugierig geworden, weil ich einen nächtlichen Fototalk mit Herrn K. dem Schlafen vorgezogen habe.

Neben einem beeindruckenden 106-Grad-Blickfeld, zeichnet sich die Kamera auch dadurch aus, dass der gesamte 35-mm-Film belichtet wird. Ja, richtig gelesen – der gesamte Film, inklusive Perforationslöchern. Daher hat die Kamera, die gänzlich ohne Batterien auskommt, auch ihren Namen.
Sprocket hole photography – die Kettenradlochfotografie ist ein Stil, bei dem die gesamte Breite eines 35-mm-Films belichtet wird.
Experimentelle Fotografie? Test – bestanden!
Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, einzuschätzen wie das fertige Bild aussehen wird. Aber genau darum geht es ja. Jedes Experiment verspricht eine Überraschung.
Nach dem ersten Test, muss ich sagen – ich liebe das Format. Und an die Tatsache, dass der Film bis zum Rand belichtet wird, könnte ich mich wirklich gewöhnen.

Ein bisschen tricky gestaltet sich die Belichtung. Aufgrund dessen, dass die Kamera nur über zwei Blendenöffnungen (Cloudy= f10.8 Sunny= f16) verfügt, muss immer ausreichend Licht vorhanden sein. Eine Sache, auf die man sich mit der Zeit einzustellen lernt. Auch mit Randunschärfen muss man leben – aber wie ich schon sagte: es geht nicht um das perfekte Bild.
Wenn wir schon von analoger experimenteller Fotografie sprechen, darf auch der entsprechende Film nicht fehlen. Es gibt im Shop von Lomography allerhand Filme, die für Abwechslung sorgen. Für jedes Format, vom klassischen 35-mm-Film bis zum Mittelformat finden Freunde der analogen Fotografie das Richtige.



Mein Filmmaterial für die nächsten Foto-Experimente habe ich allerdings woanders gefunden. Was das für Filme sind und vor allem woher ich sie habe, erzähle ich euch in einem weiteren Beitrag.
