Ihr liebt Fotos mit Charakter, Lichtspiele und Sonnenreflexe? Ich auch!
Etwas das mein und wahrscheinlich auch viele andere Fotografen-Herzen höher schlagen lässt: die Effektfilter von Prism Lens FX.

Zugegeben war ich kurz davor, mir das Filterset, bestehend aus Prism Filter, Chromatic Flare Filter und Split Glass Filter zu bestellen. Und dass obwohl ich 75 Dollar pro Stück wirklich extrem viel Geld finde. Doch auf dem deutschen Markt gibt es keine vergleichbaren Alternativen, um genauer zu sein: es gibt gar keine Alternativen.
Nachdem ich gesehen habe, dass auch der Versand nach Deutschland ein Vermögen kostet, habe ich beschlossen, die Filter nicht zu kaufen. Stattdessen habe ich einfach alles an Material für meinen Filter-Selbstbausatz gekauft. Ihr braucht einfache UV Filter – am besten in der Größe euren größten Objektivs.
Dann sind sie via Step-Down-Ring auf alle anderen Linsen adaptierbar!

So geht’s – Filter selber bauen
Für das Aufbringen der verschiedenen Lichtbrecher verwendet ihr am besten den Glasskleber von Pattex oder Uhu. Der Kleber trocknet innerhalb weniger Minuten aus, bombenfest sitzt dann alles nach etwa 24 Stunden.
Keine Sorge, obwohl es Sekundenkleber ist, kann man die zu klebenden Einzelteile noch etwas hin und her bewegen und gegebenenfalls nachjustieren. Nehmt nicht zu viel Kleber, auch wenn er durchsichtig austrocknet, sollte man auf Klebewülste verzichten.
Dann braucht ihr, je nachdem welchen der Effektfilter ihr nachbauen wollt, entsprechendes Equipment.

PRISM FILTER
Für einen Prism Filter braucht ihr Glasbruch! Am besten zertrümmert ihr ein altes Trinkglas – ob durchsichtig oder farbig ist egal. Nur Milchglas empfehle ich nicht. Ich habe ein violettes Glas genommen und die Bruchkanten der Scherben zusätzlich mit rotem Edding angemalt – um den Effekt eines farbigen Lensflares zu verstärken.
Auch wenn ihr diesen Filter für alle Linsen mittels Step-down-Ring nutzen könnt, empfehle ich hier für eure Lieblingsobjektive einen eigenen oder zumindest zwei (einen großen und einen kleinen) Filter zu bauen.
Das Problem ist nämlich, je weiter die Glasscherben in den Mittelpunkt der Linse rücken, umso stärker ist der Effekt und kann bei extremer Sonneneinstrahlung zu zu viel Lichtspiel führen. Gerade bei Objektiven mit größerem Durchmesser kann das Motiv darunter leiden.


Verteilt die Scherben am Rand und klebt zunächst weniger Stückchen auf als vielleicht nötig – weitere Stücke im Nachgang aufzukleben ist einfacher, als den Filter komplett neu zu machen.
Testet zwischendurch wie die Scherben wirken und was im Sucher passiert, wenn ihr mit viel oder wenig, seitlich einfallendem oder frontalem Licht arbeitet.

Merkt euch, dass mit einer Offenblende die besten Ergebnisse zu erwarten sind.
Ebenfalls zu empfehlen ist, den Fokus mit Filter manuell zu setzen. Die Automatik könnte durch die Scherben und das Licht verrückt spielen.
CHROMATIC FLARE FILTER
Dieser Filter sorgt dafür, dass Lichtquellen in Streifen gebrochen werden und das sieht wirklich ziemlich stark aus. Man kennt den Effekt von anamorphotischen Linsen.

Um diesen Effekt nachzustellen, muss auf der Linse ein sehr dünner, transparenter Stab aufgesetzt werden. Für den Chromatic Flare Filter braucht ihr aber zunächst einen UV-Filter und Kleber. Und etwas, dass ihr auf die Glasscheibe aufbringen könnt und dem “Stab” gerecht wird.
Nach ein bisschen Überlegung kam die ultimative Idee auf und tatsächlich: es funktioniert. Erinnert ihr euch an die Leuchtstäbe von Jahrmärkten? Davon habe ich einfach ein Stück abgeschnitten und auf die Glasfläche geklebt.
SPLIT GLASS FILTER
Hier ist der Name Programm. Für den Split Glass Filter müsst ihr euren UV-Filter opfern. Das Glas vom Filter müsst ihr vorsichtig in grobe Teile zerbrechen, um diese anschließend wieder in den Filterring einzukleben. Das muss nicht perfekt sein – im Gegenteil, die einzelnen Scherben müssen kein originales Bild ergeben.

