Vor einigen Wochen war ich das erste Mal bei einer ArtNight. Ich habe einer Freundin zum Geburtstag einen Gutschein für dieses Event in Leipzig geschenkt.
Und weil man niemanden alleine zu einer Veranstaltung schickt, habe ich mich einfach selbst dazu eingeladen.
Bis zur Bestellung des Gutscheins, wusste ich noch nicht einmal was die ArtNight eigentlich ist.
ArtNight ist ein Startup, das 2016 von Aimie-Sarah Carstensen und David Neisinger gegründet wurde. Einige kennen das Format vielleicht aus der TV-Show “Die Höhle der Löwen”.
Die Gründer verfolgen dabei eine Vision: Menschen durch lokale Veranstaltungen offline zusammenbringen.
Mittlerweile gibt es das Veranstaltungsformat in vielen deutschen Städten. Man kann aus einer Vielzahl von Terminen, aber auch von Kunstwerken wählen. Gemalt wird dann in einer Bar oder einem Restaurant unter Anleitung echter Künstler.
Was steckt hinter der ArtNight?
Das Konzept einer jeden ArtNight sieht es vor Kreativität und Austausch zu fördern. Je nach Vorliebe und Geschmack kann man sich ein Motiv aussuchen und einen Abend voller Kreativität für 34€ pro Person buchen.
Innerhalb von zwei Stunden werden einem step by step alle Schritte erklärt. Ich hätte nie geglaubt, dass ich von der leeren Leinwand bis zum fertigen Kunstwerk keine zwei Stunden brauchen werde.
Geschweige denn, dass ich überhaupt ein fertiges und ansehnliches Bild mit nach Hause nehmen werde.
Dazu erhält man von einem lokalen Künstler nicht nur eine Anleitung und hilfreiche Tipps, sondern auch Background-Wissen zum gewählten Motiv, zur Malerei und zur Kunst.
Dabei geht es nicht darum, dass Malen zu Erlernen. Die ArtNight sollte also nicht mit einem Malkurs gleichgesetzt werden.
Dennoch dürfte die ArtNight bei dem ein oder anderen, unentdeckte Fähigkeiten zutage bringen.
Die goldene Regel des Abends: Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Wer will arbeitet mit Pinsel oder Spachtel, aber auch die Finger dürfen zum Einsatz kommen. Und wer seiner Kreativität freien Lauf lassen will, entscheidet sich die Vorlage über Bord zu werfen und kreiert sein ganz eigenes Kunstwerk.

Wir besuchten ein Event bei dem wir eine Frida Kahlo malten. Es ist erstaunlich was an diesem Abend für Bilder entstanden sind. Jedes hatte seinen ganz eigenen Charme.
Unsere Künstlerin erzählte uns, dass man am Ende die Stimmung des Künstlers an den verwendeten Farben wiederkennen würde. Was ich persönlich als besonders spannend empfand, war der Schaffensprozess. Nach und nach wurde aus einer fragwürdigen Bleistiftzeichnung, doch ein richtiges Gemälde.
Am Ende blickte ich in die Augen von Frida Kahlo und erkannte mich selbst.
Es ist erstaunlich, dass alle Gemälde einen Hang zum Selbstporträt hatten.
Mein Fazit zum kreativen Austausch
Ich bin bereits nach einem Abend überzeugt vom Konzept der Erfinder. Unsere ArtNight fand in einem sehr privaten Rahmen statt. Das lag vor allem an der geringen Teilnehmerzahl von 6 Personen.
Besonders gefallen hat mir, dass es kein Gedränge gab und eine ruhige Atmosphäre herrschte. Somit war es ein schöner entspannter Abend, bei dem auch durchaus mit anderen ins Gespräch gekommen ist.
In der Regel nehmen bis zu 20 Teilnehmer an einer Veranstaltung teil. Ich glaube, dass bei einer so großen Menge an Personen die Hilfestellung der Künstler geringer ausfallen dürfte.
Außerdem denke ich, dass die ruhige und private Atmosphäre verloren geht, wenn die Teilnehmerzahl auf das Maximum ausgereizt wird.

Dennoch kann ich die ArtNight sehr empfehlen. Als Geschenk oder für einen besonderen Abend unter Freunden.
Auch das Preis-Leistungsverhältnis passt. Leinwand, Farbe, Schürze und Pinsel werden komplett gestellt. Einzig ein Begrüßungsgetränk hat mir gefehlt.
Wer will kann sogar eine private ArtNight buchen oder ein Firmenevent veranstalten.
Und keine Sorge: Man benötigt keinerlei Vorwissen oder besonderes Talent, um ein fertiges Bild mit nach Hause nehmen zu können.
Kennt ihr das Konzept der ArtNight und wenn ja, habt ihr schon einmal eine besucht?
Liebst,
Anni.